3. Advent: Winter- und Weihnachtsgewürze

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Der Geruch von frisch gebackenen Plätzchen, Tannenzweigen und vielem mehr zeigt, dass Weihnachten vor der Tür steht. Die vielen verschiedenen …

Der Geruch von frisch gebackenen Plätzchen, Tannenzweigen und vielem mehr zeigt, dass Weihnachten vor der Tür steht. Die vielen verschiedenen Gerüche erwecken (Kindheits-) Erinnerungen und tragen enorm zu unserer Weihnachtsstimmung bei. Neben dem wohltuenden Geruch haben die Gewürze auch weitere Effekte. Sie können eine verdauungsfördernde und Immunsystem stärkende Wirkung haben und helfen bei Erkältungssymptomen.

Wer in der Winterzeit backt, findet viele verschiedene Gewürze auf den Zutatenlisten der einzelnen Rezepte. Neben dem typischen Weihnachtsklassiker Zimt gehören Muskatnuss, Kardamom, Gewürznelken, Anis, Vanille, Organgen- bzw. Zitronenschalen und die Sternanis zu den beliebtesten Gewürzen in der Weihnachtsbäckerei. Besonders in Pfeffernüssen und Lebkuchen sind etliche von den Gewürzen vertreten.

Aber neben dem winterlichen Geruch und Geschmack, haben alle genannten Gewürze eine wärmende und durchblutungsfördernde Wirkung, die besonders zu der kalten Jahreszeit sinnvoll ist. Denn durch die verstärkte Durchblutung der Schleimhäute im Nasen- und Rachenraum resultiert eine verbesserte Immunabwehr sowie ein schneller Heilungsverlauf. Darüber hinaus helfen die Bitterstoffe in den Gewürzen bei den teilweise schweren und fetten Festtagsgerichten die Verdauung anzuregen und Blähungen zu reduzieren.

Im Folgenden stellen wir Ihnen ein paar Weihnachtsgewürze und ihre Wirkungen sowie ein paar Rezepte vor:

Zimt:

Gerade zur Weihnachtszeit ist Zimt eins der beliebtesten Gewürze. Es gibt zwei verschiedene Zimt Sorten. Der Verzehr von Cassia-Zimt wird vom Bundesinstitut für Risikobewertung nur in geringen Maßen empfohlen, aufgrund des beinhaltenden Cumarin. Im Gegensatz dazu kann nach der aktuellen Studienlage Ceylon-Zimt unbedenklich verzehrt werden.

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Zimt appetit- und kreislaufanregend sowie verdauungsfördernd ist. So soll regelmäßiges Würzen mit Zimt einen positiven Einfluss auf den Zuckerstoffwechsel haben, weil es das Aufspalten der Kohlenhydrate verlangsamt und somit die Insulinempfindlichkeit verbessert. Damit stabilisiert Zimt den Blutzucker und kann außerdem den Triglyerinspiegel reduzieren. Außerdem soll Zimt auch eine antiseptische Wirkung haben und zur Behandlung von Pilzerkrankungen nützlich sein. Neben der Vielzahl genannten positiven Effekten, ist wohl die wichtigste Wirkung von Zimt, dass dieser den Körper von Innen wärmt.

Ingwer:

Die berühmte Ingwer Wurzel aus den Tropen hat viele heilende Kräfte. Zum einen hat frischer Ingwer, in dünne Scheiben geschnitten und mit heißem Wasser übergossen, eine sehr gute antivirale und antibakterielle Wirkung. Außerdem wirkt Ingwer schleimlösend und entzündungshemmend und ist somit ein sehr wirksames Hausmittel bei Erkältungen, Grippe und auch Halsschmerzen. Aus diesem Grund ist Ingwer Tee eine richtige Wunderwaffe, welche mit etwas Honig und einem Schuss Zitronensaft noch verfeinert werden kann. Neben den bereits genannten Effekten wärmt Ingwer auch von Innen, regt die Durchblutung an und kann dabei helfen, die roten Blutkörperchen mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen. Darüber hinaus ist die Wurzel auch dafür bekannt, bei Erbrechen und Übelkeit zu helfen. Gerade in den ersten Monaten der Schwangerschaft und bei Reiseübelkeit und Seekrankheit wird Ingwer gerne genutzt, um die Symptome zu lindern.

Anis:

Anis hat sich als Hilfsmittel bei Husten bewährt, da es Schleim und Sekret lösend wirkt. Zusätzlich hat Anis eine blähungstreibende und krampflösende Wirkung und kann somit auch bei Beschwerden des Magen-Darm-Trakts angewendet werden.

Sternanis:

Die Sternanis ist nicht mit der heimischen Anis verwandt. Im Vergleich zur heimischen Anis schmeckt die Sternanis deutlich intensiver und würziger und kann sogar als leicht scharf bezeichnet werden. Aufgrund ihrer schönen und weihnachtlichen Form wird sie gerne zur Dekoration genutzt, hat aber auch verschiedene positive Wirkungen auf den Körper. Ähnlich wie die Anis hat auch die Sternanis eine schleimlösende sowie magenberuhigende und krampflösende Wirkung. Zudem wird der Sternanis auch eine hemmende Wirkung auf das Wachstum von Krankheitserregern zugeschrieben.

Kardamom:

Kardamom gehört zu den Ingwergewächsen. Es gibt einen grünen und einen schwarzen Kardamom. Während schwarzer Kardamom mit seiner herben, erdigen und rauchigen Note deftige Fleischspeisen verfeinert, wird grüner Kardamom mit seinem blumig-süßen Aroma gerne für Kekse und Glühwein in der Adventszeit verwendet. Wie Anis hat auch Kardamom durch seine zwei verschiedenen ätherischen Öle (Cineol & Gingerol) sowohl eine schleimlösende und antibakterielle als auch eine verdauungsfördernde Wirkung. Außerdem wird Kardamom auch eine durchblutungsfördernde und entzündungshemmende Wirkung zugesprochen.

Koriander:

Auch Koriander gehört zu den typischen Wintergewürzen mit seinem orange-zimtigen Geschmack. Neben der verdauungsfördernden und appetitanregenden Wirkung der im Korianderöl enthaltenden Phenole, ist das Gewürz vor allem für die antibiotische, antibakterielle und antimikrobielle Wirkung bekannt. Verschiedene Studien zeigen, dass Korianderöl eine Vielzahl an Bakterien töten kann.

Kurkuma:

Kurkuma ist ein wichtiger Bestandteil verschiedener Currymischungen und sorgt für eine intensive gelb Färbung. Das Gewürz schmeckt nicht nur super, sondern hat auch noch zahlreiche positive Effekte. So zeigten Forscher, dass sich Kurkuma günstig auf Magen- und Verdauungsprobleme auswirkt und vorbeugend gegen Alzheimer genutzt werden kann. Des Weiteren soll der Verzehr von Kurkuma das Risiko an Krebs und Arthritis zu erkranken mindern. Außerdem hat Kurkuma eine entzündungshemmende Eigenschaft, die besonders für Patienten mit rheumatischen und anderen chronischen Erkrankungen hilfreich sein kann. Vereinzelte Studien zeigen sogar, dass das gelbe Gewürz viele Antioxidantien enthält und somit die Zellen schützt und einen positiven Einfluss auf den Alterungsprozess haben soll.

Gewürznelken:

Gewürznelken stammen aus den Tropen und Subtropen. Sie haben sowohl eine würzig-scharfe als auch eine leicht süßliche Komponente, womit sie den Glühwein und auch Kinderpunsch abrunden. Wie viele weitere Weihnachtsgewürze, wirken Gewürznelken beruhigend auf den Magen-Darm-Bereich, weswegen diese Bestandteil vieler Magen-Darm-Tees sind. Darüber hinaus werden Gewürznelken oft bei Zahnschmerzen, Entzündungen sowie Infektionen im Mund- und Rachenraum angewendet, da sie keimtötend und antiseptisch wirken.

Vanille:

Die Vanille ist eines der teuersten Gewürze der Welt. Neben der bekannten Bourbon-Vanille gibt es noch die Mexikanische Vanille und die Tahiti-Vanille. Sie kann als ganze Schote aber auch als Pulver oder Extrakt gekauft werden. Zur Weihnachtszeit findet man sie besonders oft in leckeren Naschereien wie Vanillekipferl, Desserts und Cremes aber auch Tees und heiße Schokolade können von ihrem Aroma profitieren. Außerdem kann Vanille auch dem ein oder anderen deftigen Gericht die richtige Note verleihen. Neben dem einzigartigen Geruch und Geschmack, werden Vanille noch verschiedene positive Effekte auf den Körper nachgesagt. Sie soll einerseits beruhigend und entspannend wirken, aber andererseits auch ein Stimmungsaufheller sein und belebend wirken.

Winterliche Rezepte mit ganz vielen guten Gewürzen:

Gewürzmilch (3 Portionen)

Zutaten
600ml Mandelmilch/ Hafermilch/ Sojamilch oder Milch
30g Gewürz z.B. Zimt, Sternanis, Kardamom, Kurkuma, Gewürznelken, …

Zubereitung
Die Milch mit den Gewürzen zusammen ca. 10 Minuten in einem Topf erwärmen.

Winterliches Knuspermüsli

Zutaten
200g zarte Haferflocken
100g grobe Haferflocken
100g grob gehackte Mandeln/ Walnüsse/ Haselnüsse
3 EL Kürbiskerne
3 EL Leinsamen
1,5 TL Zimt
2 Messerspitzen Ingwerpulver (oder frisch geriebenen Ingwer)
2 Messerspitzen gemahlene Nelken
1-2 Messerspitzen gemahlen Kardamom
4 EL Agavendicksaft/ Honig oder Ahornsirup
3 EL pflanzliches Öl (Sonnenblumen, Raps oder Kokos)
125 ml Wasser

Zubereitung
1. Alle trockenen Zutaten in einer großen Schüssel vermengen
2. Die flüssigen mit in die Schüssel geben und gut durchkneten. Wenn die Konsistenz von der Masse leicht klebrig ist, ist es richtig. Sollte es zu trocken sein, dann nochmal 20- 40 ml Wasser oder 1 bis 2 EL Süßungsmittel (Agavendicksaft, Honig, Sirup) hinzugeben
3. Die leicht klebrige Masse auf einem Backblech mit Backpapier verteilen und im Backofen auf 150°C (Ober- und Unterhitze) knusprig backen. Am besten nach 15 Minuten einmal das Knuspermüsli wenden um es gleichmäßig zu bräunen. Dann nochmal 15-20 Minuten backen.
4. Fertig ist das Müsli, wenn keine Feuchtigkeit mehr vorhanden ist und alles knusprig ist. Dann das Müsli vollständig abkühlen lassen und anschließend luftdicht verpacken.

Weihnachtsmilchreis (2 Portionen)

Zutaten (es wird von einer Tasse mit 250ml ausgegangen)
1 Tasse Milchreis
0,5 Tasse Rosinen
0,5 Tasse Wasser
2,5 Tassen Milch
40 g Nüsse oder Studentenfutter
½ EL Butter
½ TL Zimtpulver
½ Messerspitzen Nelkenpulver
½ Messerspitzen Kardamompulver

Zubereitung
Butter in einen Top geben und erwärmen. Wenn die Butter flüssig ist, den Milchreis dazugeben und leicht glasig werden lassen. Anschließend die Milch und die Gewürze dazugeben und zum kochen bringen. Dann die Temperatur runterstellen und mit Nüssen und Rosinen verfeinern. Die Masse köcheln lassen bis alles an Flüssigkeit weg ist und das umrühren zwischendurch nicht vergessen. Am besten schmeckt dazu ein selbstgemacht Kompott oder ein frischer Obstsalat.

Viel Spaß beim Ausprobieren und eine schöne Weihnachtszeit wünscht Ihnen Ihr Team der RKM740 Orthopädie und Unfallchirurgie!